Goethehaus im Botanischen Garten

Der Garten

Goethehaus im Botanischen Garten
Foto: Wolfgang Pomper

Der Botanische Garten in Jena liegt im Zentrum der Stadt und ist eine Einrichtung der Friedrich-Schiller-Universität. Durch seine zentrale Lage kommt dem Garten eine wichtige Funktion als touristischer Anziehungspunkt und als Grüne Lunge bei der Verbesserung des Stadtklimas zu. Auf 4,5 ha Grundfläche werden in Frei- und Gewächshausanlagen ca. 10.000 Pflanzenarten aus allen Vegetationszonen der Erde kultiviert.

Freiland

Das Freiland des Botanischen Gartens Jena ist in unterschiedliche Bereiche gegliedert. Es gibt Anlagen, in denen die Pflanzen entsprechend ihrer Verwandtschaft angeordnet sind (Goethegarten – System), solche in denen pflanzengeographische Aspekte im Vordergrund stehen (Alpinum) und andere, bei denen ihre Verwendung maßgeblich ist (Nutz- und Heilpflanzen). Der Gehölzbestand des Gartens umfasst derzeit etwa 900 Arten bzw. Sorten.

Gartenplan
Gartenplan
Foto: Botanischer Garten Jena

Gartenplan zum Download (PDF)pdf, 27 mb

  • System
    System
    System
    Foto: Stefan Arndt

    In der Systemanlage präsentieren wir die Pflanzen entsprechend ihrer Verwandtschaft und versuchen den aktuellen Stand der Forschung zur Evolution der bedecktsamigen Pflanzen (Angiospermen) widerzuspiegeln. Durch die Forschungsergebnisse der weltweit arbeitenden Spezialisten zu den einzelnen Pflanzenfamilien oder -gattungen müssen die Pflanzenbestände immer wieder neu arrangiert werden. Derzeit werden in unserer System-Anlage über 1000 Arten kultiviert. Im Mittelpunkt dieses Gartenareals befindet sich ein Teich, der vom aufgefangenen Regenwasser der Gewächshausanlage gespeist wird.

  • Alpinum
    Alpinum
    Alpinum
    Foto: Wolfgang Pomper

    Die artenreichste Freilandanlage im Garten ist das Alpinum. Hier werden derzeit ca. 2000 Arten entsprechend ihrer geographischen Herkunft kultiviert. Es sind Pflanzen aus den Mittel- und Hochgebirgen Asiens, Nordamerikas, Europas und Neuseelands. Die Gebirge der Erde zählen zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt. Das liegt u.a. an der Vielfalt geologischer Untergründe. Diesen hohen Substratansprüchen muss man bei der Kultur der Arten gerecht werden. Die Schwerpunkte der Sammlung liegen in den Bereichen Alpen, Südosteuropa, Ost- und Zentralasien, Kaukasus, Nordamerika, Neuseeland.

  • Nutz- und Heilpflanzen
    Nutz- und Heilpflanzen
    Nutz- und Heilpflanzen
    Foto: Stefan Arndt

    In der Nutz- und Heilpflanzenanlage im nördlichen Teil des Gartens präsentieren wir eine große Auswahl an Arten und Sorten, die vielen Besuchern aus dem eigenen Garten bekannt sind. Die Pflanzen sind entsprechend ihrer Verwendung angeordnet. Schwerpunkte sind: Gemüsepflanzen, Heilkräuter, Gewürze, Färbe- und Faserpflanzen, Obst liefernden Pflanzen, Giftpflanzen sowie nachwachsende Rohstoffe. Zurzeit finden Sie in dieser Anlage etwa 300 verschiedene Arten und Sorten.

    Im Gegensatz zu den Nutzpflanzen steht das angrenzende Mosaik aus Lebensräumen mit ihrer natürlichen Vegetation. Hier zeigen wir Steppen- und Salzflora, sandige und torfige Heiden Mitteleuropas, Moorvegetation sowie heimische Pflanzen, die der Besucher bei einer Wanderung in der näheren Umgebung Jenas auf Buntsandstein und Kalk finden kann.

Gewächshäuser

Die Schaugewächshäuser, wie sie heute im Botanischen Garten Jena zu sehen sind, stammen aus zwei verschiedenen Bauphasen. Das Victoria-Haus wurde 1969 nach dem Abbruch des Vorgängerbaus neu errichtet. Die übrigen Glashäuser stammen aus den Jahren 1980 bis 1983. Insgesamt sind ca. 1500 m² Gewächshausfläche für die Besucher zugänglich. In der Eingangshalle befinden sich neben einer großen Orchideenvitrine ein Terrarium mit südamerikanischen Baumsteigern (Frösche) und ein Paludarium einer südostasiatischen Flußlandschaft mit entsprechenden Pflanzen, Fischen und Unken.

Gewächshausplan
Gewächshausplan
Foto: Botanischer Garten Jena

Gewächshausplan zum Download (PDF)pdf, 25 kb

  • Sukkulentenhaus
    Sukkulentenhaus
    Sukkulentenhaus
    Foto: Stefan Arndt

    Im Sukkulentenhaus sieht man an Trockenheit angepasste Pflanzen aus verschiedenen Regionen der Erde. Im Mittelpunkt stehen die zahlreichen Kakteen Nord- und Südamerikas. Wir präsentieren aber auch sukkulente Pflanzen Australiens und Madagaskars sowie aus den großen Wüsten, Halbwüsten und Trockengebieten Afrikas.

  • Kalthaus
    Kalthaus
    Kalthaus
    Foto: Stefan Arndt

    Das Kalthaus beherbergt Arten aus Gebieten mit mediterranem Klima. Hier ist es im Winter kühl aber frostfrei. Dieses Klima herrscht u.a. im Mittelmeergebiet, im südlichen Afrika, auf Australien und Neuseeland oder in Kalifornien. Typische Pflanzen sind Citrusgewächse, Oliven, Eucalyptusbäume sowie Proteen und Banksien.

  • Tropenhaus
    Tropenhaus
    Tropenhaus
    Foto: Thomas Bopp

    Das höchste und flächenmäßig größte Schauhaus ist das Tropenhaus. Neben altweltlichen (Afrika und Asien) und neuweltlichen (Mittel- und Südamerika) Pflanzen der Tropen zeigen wir hier Vertreter, die in allen tropischen Regionen der Erde vorkommen sowie bekannte und weniger bekannte Nutzpflanzen.

  • Evolutionshaus
    Evolutionshaus
    Evolutionshaus
    Foto: Wolfgang Pomper

    In unserem Evolutionshaus können die Besucher in eine vergangene Welt eintauchen und eine Vorstellung bekommen, aus welchen Pflanzengruppen die Vegetation der Erde vor der Entwicklung der Bedecktsamer bestand. Im Jura und der frühen Kreidezeit beherrschten Nacktsamer und Farne das Festland. Große und attraktive Blüten sucht man hier vergebens. Sie waren vor über 100 Mio. Jahren noch nicht entwickelt.

  • Victoriahaus
    Victoriahaus
    Victoriahaus
    Foto: Wolfgang Pomper

    Namensgebend für das Victoriahaus ist die Riesenseerose Victoria cruziana, deren Heimat die großen, nährstoffreichen langsam fließenden Flüsse der südamerikanischen Tropen sind. In diesem Schauhaus ist die Anzahl der Bromeliengewächse als typische Aufsitzerpflanzen der Neotropen besonders hoch. Im warmen Wasser unter den Seerosenblättern leben über 50 Piranhas. Zwischen April und Oktober lohnt ein Besuch besonders wegen der farbenfrohen tropischen Schmetterlinge.